Über die französische Sprache

Haben Sie schon mal von der Académie française gehört? Dem Office québécois de la langue française oder dem Service de la langue française? All diese Institutionen beschäftigen sich mit dem Schutz, der Erhaltung der französischen Sprache.

Die Academie francaise verabschiedete 1994 sogar ein Gesetz zum Schutz der französischen Sprache in den Schulen, welches sich, nach dem damaligen Kulturminister, Loi Toubon nennt.

Die Franzosen sind stolz auf ihre Sprache und ihre Grand Nation. Ja, man sagt den Franzosen oft nach, dass sie nicht sehr gerne Fremdsprachen lernen und sprechen. Natürlich sollte man solche Dinge nicht verallgemeinern. Auch die Franzosen reisen mehr und mehr ins Ausland und interessieren sich für Fremdsprachen. Besonders beliebt ist es, im Rahmen eines Schüleraustausch bereits früh mit Fremdsprachen in Kontakt zu kommen.

Oft wird das Französische in zwei Sprachen und die dazugehörigen Dialekte bzw. Patois eingeteilt. Zum einen sind das die langues d’oil, denen auch das Standardfranzösische zuzurechnen ist, und zum anderen die langues d’oc, die südlich der Loire gesprochen werden. Die langues d’oc werden oft auch zusammenfassend als Okzitanisch bezeichnet.

Trotz aller Maßnahmen das Französische zu schützen, tauchen immer wieder interessante sprachliche Phänomen auf, entwickeln sich neue Dialekte. Der Verlan zum Beispiel ist ein solches Phänomen. Gerade bei der Jugend ist diese „Sprachspielerei“ sehr beliebt. „à l'envers“ heißt auf Französisch „umgekehrt“. Und dieses Prinzips, dem Prinzip der Umkehrung, bedient sich der Verlan. Silben werden einfach umgedreht. „Tromé“ steht also für „métro“ und „zarbi“ bedeutet „bizarre“ ,also merkwürdig.

Der Verlan ist eine gesprochene Variation, hat die Umgangssprache aber maßgeblich beeinflusst. Zahlreiche Ausdrücke wurden vom Verlan in die Umgangssprache übernommen. Ganz so einfach ist es allerdings nicht mit dem Entschlüsseln des Verlan. Erst muss erkannt werden, welche Silben des Wortes verdreht wurden. Und noch kniffliger wird es dann, wenn – wie bei einer weiteren Methode derer sich der Verlan bedient – der erste und der letzte Konsonant eines Wortes umgedreht werden und zusätzlich ein „eu“ eingesetzt wird. Wer würde hinter „meuf“ schon das Wort „femme“ vermuten?

Grand Palais

Ein anderer bedeutender Aspekt für die französische Sprache ist die große Zahl an Franzosen mit Migrationshintergrund. Wie der Linguist Trudgill 1986 bereits feststellte, bilden sich durch Dialektkontakte Hybriddialekte heraus. In den Trabantenstädten um Paris sind solche Phänomene immer öfter zu beobachten.

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Sprachen der Migranten aus dem Maghreb, aus Schwarzafrika so wie den übrigen, ehemaligen Kolonien Frankreichs das Französische verändern, sei es in der Aussprache, im Lexikon oder aber auch der Grammatik. Zumindest im umgangssprachlichen Bereich. Migration, Sprache und Integration sind eng miteinander verflochtene Themen, derer wir uns in einer globalisierten Welt annehmen müssen.

Kleines Lexikon:

Bonjour - Guten Tag
Bonsoir - Guten Abend
Au revoir - Auf Wiedersehen
A bientôt - Bis bald
L'addition - die Rechnung
s'il vous plaît - bitte
merci - danke
un, deux, trois - eins, zwei, drei
un verre - ein Glas
une nuit - eine Nacht
Ca coût combien?- wieviel kostet das?
trop cher - zu teuer
commander - bestellen
au secour - zu Hilfe
la taille - die Kleidergröße
une pharmacie - eine Apotheke
la police - die Polizei

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, einen kleinen Sprachführer mitzunehmen. Das PONS Reisewörterbuch hat genau den richtigen Umfang und eine gute thematische Aufteilung, um sich schnell zurechtzufinden. Mit Phonetik und Lautschrift.

Sprachführer Französisch

Die Pont Neuf mit der Conciergerie

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